Dienstag, 16. Oktober 2012



Ja, jetzt bist du weg
Jetzt bist du weg, und ich hab' dir nie alles gesagt, nie
Weil ich gedacht hab, dass das nicht nötig ist
Weil ich gedacht hab, du lebst für immer
Wir alle haben das gedacht
Aber ich will dir noch was sagen, ich muss.
Weißt du was? Weißt du, dass es irgendwie schwer zu verstehen ist
Dass du da oben bist und jetzt nicht grade neben mir sitzt
Weißt du was? Das scheint alles nicht normal, ich bin betroffen
Denn es scheint nicht lange her, wir haben gestern noch gesprochen
Ich kann dich nicht besuchen, denn dein Grab scheint gar nicht da zu sein
Ich weiger mich deinen Namen zu lesen, leb' in der Vergangenheit
Ich würd' dich gern umarmen, würd' dich gern noch vieles fragen
Würd' so gerne, dass es bald so ist, wie's früher einmal war
Weißt du doch? Du hast gesagt „Aus dir wird was, lern' einfach!“
Ich habe Abi, doch ich weiß nicht, ob aus mir was werden kann
Denn du bist weg, du kommst nicht mehr zurück, mir laufen Tränen
Weißt du noch wie du gesagt hast „Hey, ich will dich glücklich sehen!“?
Was ist das? Weißt du noch? Weißt du überhaupt was glücklich ist?
Ich bin heut' nur noch glücklich, wenn ich irgendwie zurückblick'
Als du noch warst, ich noch war, das alles scheint verloren jetzt
Weißt du denn auch, dass auch ein Stück von mir mit dir gestorben ist?
Ich denk' so oft zurück
Du bist, du bist, du bist
Zeiten voller Glück
Du bist jetzt das Sternenkind
Ich liebe dich, ich liebte dich, ich hab's dir nie gesagt
Und ich bereue heut', dass ich nichts tat, doch eigentlich viel versprach
Weißt du noch, als ich ein Kind war und du hast mir alles beigebracht?
Mathe, Deutsch, du hast für mich immer Zeit gehabt
Ich hab' vieles von dir, zum Beispiel, dass Bücher das Größte sind
Ich spiele toll Klavier, ich lese viel, doch tröstet's nicht, denn du bist weg
Weißt du noch? Du hast gesagt, du willst mein Abi sehen
Hätt' ich dich hier bei mir, würd' ich'n Fick auf's Abi geben
Denn du fehlst mir, doch jeder Abschied scheint so schwer
Und bin ich mal bei dir zu Haus' ist es egal, dein Stuhl bleibt leer,
Denn du bist weg und es wird mir erstmal dann richtig bewusst,
was dein Tod für mich war: ein vernichtender Verlust.
Manchmal hab' ich Glück, manchmal tauchst du in meinen Träumen auf
Und ich bin voller Glück und befinde mich im Freudentaumel
Völlige Zerstreutheit, denn danach wird's nur noch schlimmer
Denn ich weiß, du wirst mit fehlen, nicht nur heut' sondern für immer
Ich denk' so oft zurück
Du bist, du bist, du bist
Zeiten voller Glück
Du bist jetzt das Sternenkind
Mmmmmmhhhh…

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